Prof. Dr. Christoph Schwöbel
Europa ohne Gott? Ansichten eines säkularen Zeitalters
Hauptvortrag
12.09.2017 | 09:00 Uhr
Großer Festsaal der Universität Wien
Prof. Dr. Christoph Schwöbel
Tübingen
Abstract
Im Vortrag wird versucht, einige Aspekte einer Phänomenologie des Europäischen zu skizzieren und die Frage zu stellen, welche Rolle dabei der Verweis auf Gott spielt. Im Gespräch mit den Konzeptionen der Säkularisierung von Charles Taylor und David Martin wird ein multidimensionales und dialektische Verständnis von Säkularisierungsprozessen erörtert, deren Bedingungen der Möglichkeit nicht ohne grundlegende Aspekte des christlichen Glaubens verstanden werden können.
Abschließend wird begründet, warum die religiös-weltanschauliche Neutralität der säkularen Staaten Europa als Einladung zur Partizipation aller Gesellschaftsmitglieder mit ihren religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen verstanden werden sollte. In der Situation des dialogischen Pluralismus in Europa gehört die stets strittige Rede von Gott für Juden, Muslime und Christen zum Diskurs der öffentlichen Vernunft.
Biogramm
19.2.1955 | geboren in Frankfurt/M |
1973 - 1978 | Studium der Ev. Theologie und Philosophie an der Kirchlichen Hochschule Bethel und der Philipps Universität Marburg |
1978 | Erstes Theologisches Examen |
1978 | Promotion zum Dr. theol. Philipps Universität Marburg |
1978–1980 | Forschungsstipendium der Fritz Thyssen Stiftung |
1980–1981 | Habilitandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft |
1981–1986 | Hochschulassistent im Fach Systematische Theologie Universität Marburg |
1986–1993 | Lecturer in Systematic Theology, King's College London, University of London |
1988–1993 | Gründungsdirektor des Research Institute in Systematic Theology (RIST), King's College London |
1990 | Habilitation im Fach Systematische Theologie, Philipps Universität Marburg |
1993–1999 | o. Prof. für Systematische Theologie und Direktor des Institutes für Systematische Theologie und Sozialethik, Christian Albrechts Universität Kiel |
1994 | Ordination in der Nordelbischen evangelisch-lutherischen Kirche |
1999–2004 | o. Prof. für Systematische Theologie und Oekumenische Theologie, Theologische Fakultät, Ruprecht Karls Universität Heidelberg, Direktor des Oekumenischen Institut, Ephorus des Oekumenischen Wohnheims |
Seit 2004 | o. Prof. für Systematische Theologie (Schwerpunkt Fundamentaltheologie und Religionsphilosophie), Evang.-theol. Fakultät, Eberhard Karls Universität Tübingen, Leiter des Instituts für Hermeneutik und Dialog der Kulturen |
Gastprofessuren an den Universität Kyoto, Aarhus, Seigakuin, Chinese University of Hong Kong | |
2002–2008 | Stellvertretender Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie e.V. |
2008–2011 | Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie e.V. |
2008–2011 | Mitglied des Fachkollegiums 107 „Theologien der DFG“ |
Herausgeber der Neuen Zeitschrift für Systematische Theologie und Religionsphilosophie (de Gruyter: Berlin) Mitherausgeber der Theologischen Bibliothek Töpelmann (de Gruyter), der Theologischen Bibliothek (Neukirchener Verlag/Vandenhoeck & Ruprecht) und von zeitzeichen Mitglied des Fachkollegiums 107 „Theologien der DFG“ |